Laternenlaufen am Martinstag – woher kommt der Brauch?
Der heilige Martin von Tour war ein beliebter und barmherziger Mann, der heute von Gläubigen der katholischen, orthodoxen, anglikanischen und evangelischen Kirche verehrt wird. Der 11. November ist der Tag seiner Bestattung. Zu diesem Anlass veranstalteten die Gläubigen früher häufig eine Lichterprozession, etwa von der Kirche zu dem Ort, an dem er aufgebahrt war. Das könnte ein möglicher Ursprung für das Laternenlaufen sein, wie man es heute kennt.
Ein anderer möglicher Grund ist, dass Anfang November das Ende des wirtschaftlichen Bauernjahres war: Die Arbeit auf den Feldern war beendet und die Bauen hatten einen reichen Bestand an Nahrungsmitteln und Tieren. Zu dieser Zeit zogen singend Kinder von Haus zu Haus und erhielten von den Gutsherren kleine Leckereien. Da der Weg zwischen den Höfen sehr dunkel war, nutzten Sie Laternen und Lichter, um den Weg zu leuchten.
Bewegung auch im Winter: Spaziergänge tun gut
Nicht nur Kinder freuen sich auf den gemeinsamen Marsch mit ihrer Laterne. Für viele Erwachsene bedeutet diese Tradition das Einläuten des Winters, und man freut sich auf Gemütlichkeit und Geselligkeit. So ein Fußmarsch im Winter tut gut - Bewegung an der frischen Luft kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Und auch für die Seele ist das Gemeinschaftsgefühl ein echter Trostspender gegen die kalten und grauen Novembertage. Abgerundet wird die Laternenwanderung oft mit einem gemeinsamen Essen am Feuer. Traditionell gibt es Martinsgans, gebackenes Hefegebäck und heiße Getränke. So kann man sich auf den Winter freuen!